Für den heutigen Workshop-Day am Donnerstag, 28.7, haben Volunteers ein buntes, fröhliches Plakat gestaltet. Wir von der Publicity-Gruppe haben in einem Shoppingcenter mehrere Plakate drucken lassen und diese danach an den Fussgängerzonen in Bijeljina angebracht.
Es war schön zu sehen, wie Passanten aufmerksam die Plakate betrachteten (die bunten Plakate stechen besonders aus der farblosen Masse der Party-Plakate – CO2 Party with DJ Sexy Bitch – und Todesanzeigen von verstorbenen Bürgern hervor). Unsere bosnische Begleiterin kam darauf oft ins persönliche Gespräch und viele Leute haben sogar das TV-Interview und diverse Zeitungsartikel über das Camp gesehen.
Die Publicity-Tour war anstrengend. So setzten wir uns auf eine der vielen Parkbänke vor dem Gemeindehaus und genossen die Sonnenstrahlen, nach den regnerischen und kalten Tagen davor. Ich war warm und froh. Froh über die Offenheit der Bosnier auf den Strassen, die zugänglich und herzlich ein Gespräch eingingen, wissen wollten, was wir an diesem Workshop-Day machten, wie es uns Schweizern in Bosnien gefällt. In der Schweiz wäre dies nicht wirklich möglich. Da ist zu viel Skepsis in den Köpfen, Misstrauen, schnell weitergehen. Das wilde Plakatieren wäre bei uns sowieso an der Gefahr eine Busse zu erhalten, gescheitert. But that´s the bosnian way of life.
Hier ist die individuelle Freiheit recht gross. Etwas was die Bosnier selber gerne betonen. Man kann in der Strasse eine Barbecue-Fete veranstalten, alle einladen. Alles kein Problem. Das Leben findet hier sowieso viel mehr draussen statt. So frage ich mich aber auch, wieso es auf den Strassen z.B Zebrastreifen gibt, wenn alle Autofahrer einen trotzdem über den Haufen fahren. Und unser geliebter Chauffeur, ein super Kerl, der mit 120 km/h über Landstrassen brettert, immer in der Mitte fahrend (auf der Spur sind zu viele Schlaglöcher) und jedes entgegenkommende Auto löst eine gewisse Beklemmung in der Magenmitte aus. Aber keine Angst, auch wenn wir Schweizer die einzigen sind die sich in Autos, Taxis konsequent anschnallen. That´s the bosnian way of life.
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